Buchrezension #146 Einzig von Kathryn Evans

Buchrezension #146 Einzig von Kathryn Evans


Fischer
erschienen am 24. Mai 2017
368 Seiten


Preis:

broschiert € 12,99, Ebook € 9,99


Klappentext:

Stell dir vor, dein Leben dauert nur 365 Tage.
Danach übernimmt jemand anderes dein Leben: deine Clique, deinen Freund – alles, von dem du meinst, dass es einzig und allein dir gehört …
Die sechzehnjährige Teva scheint ein vollkommen normales Mädchen zu sein. Nicht einmal ihr beste Freundin Maddy oder ihr Freund Ollie ahnen, dass sie nicht ist, was sie vorgibt zu sein. Dass Teva sie anlügt, an jedem einzelnen Tag. Dass sie nur eine von vielen ist. Zu Hause warten ein Dutzend jüngere Versionen von ihr, für immer und ewig acht, neun oder zehn Jahre alt. Weggesperrt, nachdem sie 365 Tage lang so getan haben, als würden sie ein ganz normales Leben leben.

Teva ist nicht bereit, ihre Freiheit und ihre Freunde aufzugeben, doch ihre Zeit läuft langsam ab. Nummer Siebzehn wartet nur darauf, endlich an die Reihe zu kommen. Tee beschließt, dass es ein Ende haben muss. Sie wird kämpfen, koste es, was es wolle …
Eine einzigartige Mischung aus Thriller und Sci-Fi – und ein Pageturner ab der ersten Seite!


Meine Meinung:

Schon der Klappentext hat mich begeistert und ich musste das Buch unbedingt haben.

Teva ist keine normale 16-jährige, auch wenn sie nach außen so wirkt. Sie ist an ihrem 16. Geburtstag aus ihrem 15-jährigem Ich entstanden, das seitdem sein Dasein mit den anderen jüngeren Ichs zu Hause eingesperrt fristet. Teva hat 365 Tage Zeit, ihr Leben zu leben. Sie geht in die Schule, verbringt Zeit mit ihrer besten Freundin Maddy und ist verliebt in ihren Freund Ollie. Sie führt ein ganz normales Teenager-Leben inklusive aller Probleme, die man so hat. Teva übernimmt die Erinnerungen und Gefühle von ihrem früheren Ich. Nach 365 Tagen ist für sie aber alles vorbei, dann spaltet sich die neue Teva von ihr ab und ihr droht dasselbe Schicksal wie ihren "Schwestern".
Teva hat noch ein halbes Jahr Zeit bis zu ihrem Geburtstag. Sie will ihr Leben aber nicht aufgeben und sucht nach einem Weg, ihrem Schicksal zu entkommen. Sie versucht alles, um ihr Leben zu behalten. Natürlich ist ihr besonders ihr 15-jähriges Ich nicht wohlgesonnen, schließlich gibt sie Teva die Schuld, dass ihr Leben vorbei ist, und wirft ihr vor, ihren Freund gestohlen zu haben.
Das Leben ging weiter. Bis es dann eben irgendwann nicht mehr weiterging.
Kapitel 3 (Position 241)
Die Geschichte wird aus Tevas Sicht in der ersten Person erzählt. Die Autorin schreibt jugendlich und locker. Das Buch ist angenehm und flüssig zu lesen.
Teva war mir sofort sympathisch. Ich konnte sehr gut mit ihr mitfühlen und ihre Angst spüren.
Auch die bockige 15, über die man als einzige der "Schwestern" mehr erfährt, wird mit der Zeit immer sympathischer.
Schön beschrieben fand ich, dass auch wenn alle Tevas aus einer Person entstanden sind, sich doch unterschiedlich weiterentwickeln. So sehen sich die 16-jährige Teva und 15 zwar zum Verwechseln ähnlich, aber ihr Charakter hat sich unterschiedlich entwickelt.
Ich sehnte mich so sehr danach, selbst eine Zukunft zu haben. Etwas, von dem ich träumen und worauf ich hoffen konnte.
Kapitel 6 (Position 591)
Im Prolog erfährt der Leser schon wie die Teilung abläuft. Teva schildert, wie sie sich von ihrem 15-jährigen Ich abspaltet.
Das Buch konnte mich von Anfang an fesseln. Es liegt die ganze Zeit eine leichte Spannung über der Geschichte. Genauso wie Teva will auch der Leser herausfinden, warum Teva so ist, wie sie ist. Ihre Mutter scheint die Wahrheit vor ihren Kindern zu verbergen. Sie versucht nur ihre Kinder vor den Menschen zu beschützen, indem sie sie zu Hause einsperrt.

Die ganze Geschichte regt sehr zum Nachdenken an. Was würde man selber in der Situation tun? Wie wäre es, wenn man nur ein Jahr Zeit hätte und dann sein ganzes Leben an eine Nachfolgerin übergeben muss? Alles, was man selber aufgebaut hat, Freundschaften, die man geschlossen hat, ... alles ist dann vorbei und man darf seine Freunde nicht wiedersehen. Das alles gehört dann der neuen Teva.
Nicht ganz verstanden habe ich, dass nicht schon die früheren Ichs von Teva die Teilung mehr hinterfragt haben. Sie scheinen, das alles einfach hinzunehmen. Auch Teva stellt anfangs viel zu wenig Fragen. Ich verstehe auch nicht, dass sie sich nicht bei manchen Fragen an ihre "Schwestern" wendet, da sie ja alle dasselbe durchgemacht haben.

Die Grundidee fand ich sehr interessant und war für mich auch etwas Neues. Es hört sich anfangs sehr kompliziert an, wurde aber von der Autorin sehr gut und verständlich erklärt.

Als Thriller würde ich das Buch nicht bezeichnen, aber es ist eine spannende Science-Fiction-Geschichte. Ich habe mich auf jeden Fall gut unterhalten.
Ich wollte so tun, als wäre mein Leben normal, als hätte ich eine Zukunft und eine Vergangenheit wie alle anderen auch, eine richtige, eigene Vergangenheit.
Kapitel 12 (Position 1254)

Fazit:

Tolle, neuartige Grundidee! 


Ich gebe 4 von 5 Sternen.

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